Die Rolling Stones sind für mich mehr als nur eine Reise wert.
15. September 2003, London, Wembley Arena, ein Montag.
Ein Guter Start in eine neue Woche und andererseits ein wehmütiger Abschluss einer turbulenten Reise, versehen mit einem großen Fragezeichen. Sehen wir uns wieder? Bekomme ich die Gelegenheit solche Abende, speziell die hier, in London mit dieser gewaltigen Kulisse, nochmals zu erleben?
14. September 2003, London, Wembley Arena, ein Sonntag.
Ein weiterer Sonntag in der Reihe die ich in den letzten Jahren in London verbracht habe und die Szene von 1999 taucht augenblicklich vor mir auf: Ich mit einem Strauß Rote Rosen stundenlang ausharrend um ihn dann im passenden Moment weiterzureichen. Auch heute schwebt sie wieder über uns, diese besonders gut launige Stimmung, die es in dieser Art nur hier, in der Wembly Arena gibt.
23. August 2003, London, Twickenham Stadium, ein Samstag.
Für den heutigen Abend bin ich meinem Prinzip untreu geworden. Zu weit weg, zu viele laute Menschen direkt in meiner Nähe und damit zu viele Ablenkungen. Mit dieser, meiner Entscheidung muss ich mich heute arrangieren, umso mehr freue ich mich auf die Septembertermine, schon bald, in Drei Wochen.
8. August 2003, Hannover, Open-Air-Arena, ein heißer Freitag.
Bei Temperaturen bis zu 37 Grad sehnen wir den Abend herbei. Gedanken an den 26. Juni 1998 kommen hoch, da war es noch heißer und damals war es noch Baustellengelände vor der Expo. Die Stimmung am Abend ist mitreißend und aufgeputscht durch die nun milde Sommernacht.
27. Juli 2003, Prag, Letenska Platz, ein Samstag und ein noch fast Geburtstag.
Die Stimmung auf dem Gelände ist fantastisch, überall bestens gelaunte Menschen.
Eine unglaubliche Euphorie breitet sich um mich herum aus. Auch ich spüre das Besondere an diesem Abend und bin stolz, hier in Prag, dabei zu sein. Vergessen sind die fehlenden Stunden des Schlafens, vergessen die stickige Hitze in dem schon fast nostalgischen Schlafwagen. Vorfreude und Spannung auf das nun gleich Kommende schicken Adrenalin-Schübe voraus und einmal mehr den Gedanken, möge dieser Sommer doch nie vorbeigehen.
24. Juli 2003, Hamburg, AOL Arena, ein Donnerstag oben im Norden.
Auch hier treffe ich bekannte Nimmermüde, die so wie ich weite Anreisen in Kauf nehmen um heute Abend hier dabei zu sein. Warten, warten, warten und dann bin ich irgendwann wieder an meinem fast *Stammplatz* angekommen. Ganz vorne am Gitter, auf der linken Seite.
9. Juli 2003, Paris, Stade de France. Mittwochs in Paris, der Liebe wegen?
Mittels Hinflug , da ich mich viel zu spät um einen Flug gekümmert habe. Vom Flughafen mit dem Bus / der Metro weiter zum Stadion. Erst hier stelle ich fest, dass mein junger, französischer Kollege mir eine Überraschung beschert hat. Gold Circle. Ganz vorne, ohne Zwischenspurt. Die Stimmung am Abend ist fast prickelnd zu nennen, pure Lebensfreude und viel zu schnell vorbei. Die Rückfahrt soll per TVG sein, somit durch das nächtliche Paris zum Bahnhof. Das Abenteuer Paris nimmt seinen Lauf. Das übliche Übernachten und warten auf den ersten Zug am nächsten Morgen wird durch das Einschreiten der Bahnhofspolizei verhindert und ich finde mich kurz nach Mitternacht vor dem Bahnhof wieder, eskortiert von drei Polizisten. Dieses Schauspiel bleibt nicht ohne Wirkung und es beginnt eine Fahrt durch das nächtliche Paris auf einem Vespa Roller, gelenkt von einem charmanten Alexander. Die Innenstadt ist wegen des Nationalfeiertages am nächsten Tag gesperrt. Einmal die Champs-Élysées hinauf, durch den Art de Triumpf und wieder zurück. Nun geht es weiter, Stadtauswärts, einige Abzweigungen kommen mir bekannt vor. „Und niemand weiß, wo ich nun verschollen bin oder in welchem Harem ich lande“ So ähnliche Gedanken schießen mir durch den Kopf. Aber alles geht gut und ich sitze am nächsten Morgen pünktlich um 6.15Uhr im Zug nach Deutschland und freue mich auf den 24 Juli. 2003.
22. Juni 2003, Hockenheimring, ein Sonntag mit Kalenderbedingtem späten Sonnenuntergang.
Die Sommersonne begleitet uns den ganzen Tag, bis nach 20.00 Uhr und erst gegen 22.00 Uhr setzt die Dämmerung ein. Als es dann am zweitlängsten Tag des Jahres gegen 22.30 Uhr dunkel wird und langsam die ersten Sterne zu leuchten beginnen, sind ich und viele andere fast auf dem Weg zum Bahnhof. Mit der Sicherheit, dass für mich die Reise in 2 Wochen weitergeht, schlummere ich später im Zug dem neuen Tag entgegen.
20. Juni 2003, Leipzig, Marktplatz auch Festwiese genannt, ein Freitag.
Die Anreise wie gewohnt mit dem Zug, dann raus zur Festwiese und ein relativ entspanntes Ansitzen, so dass die vordere Reihe kein Problem ist. Die Nacht verbringe ich dann zusammen mit Gleichgesinnten in der Innenstadt, Straßenparty auf dem Marktplatz. Mein nächstes Ziel ist Krefeld, meine Kinder besuchen und von dort aus führt mich meine Reise zum Hockenheimring, eine weitere Station und wieder quer durch Deutschland.
15. Juni 2003, Berlin, Olympiastation, ein Sonntag.
Wie gewohnt und gehofft treffe ich auch hier auf gutbekannte Gleichgesinnte. So gleiten wir in erwartungsvoller Stimmung vom frühen Morgen in den späten Nachmittag. Ein kurzer Zwischenspurt nachdem die Tore geöffnet wurden und nun mit dem Wissen, dass ich es wieder in die erste Reihe geschafft habe, ist die restliche Wartezeit bis um 20 Uhr mein Sonntagsvergnügen.
13. Juni 2003, Oberhausen Zukunftspark, ein Freitag.
Ein bis dahin für mich unbekannter Ort, O. Vision – Zukunftspark.
Auch hier gilt, einfach ab Bahnhof den Anderen folgen und dann anstehen und warten. Warten, dass die Eingänge freigegeben werden und losrennen, als wären sieben Teufel hinter mir her. Trotz der örtlich bedingten längeren Strecke, in der ersten Reihe ist mein Platz. Und es hat sich wiedermal gelohnt, ein fantastischer Abend, eine tolle Nacht, die mit einem Feuerwerk gegen Mitternacht beendet wird. Und mit dem Wissen die Reise geht auch für mich weiter, wir sehen uns übermorgen, begebe ich mich mit den anderen 70.000 Fans in Richtung Ausgang. Auch die zeitweise sehr brisante Situation an der S- Bahn Station kann mir die gute Laune nicht nehmen.
6. Juni 2003, München, Olympiastation, ein Freitag.
Das lang ersehnte erste Rolling Stones Spektakel in diesem Jahr, zumindest für mich. Acht Monate Vorfreude nehme ich mit auf die Anreise. Endlich und endlich auch wieder in München, das ? Mal ? Und viele Gleichgesinnte sind so wie ich bereits am frühen Morgen angereist und reihen sich in die Riegen der Warteten, bzw. bilden den Kopf der Warteschlange. Erfahrungen von dem Abend vorher werden ausgetauscht, wie toll es war, etwas Neid kommt bei mir auf. Und erst recht, als dann auch noch über das anstehende Sonntags – Ereignis gefachsimpelt wird, ganz kleines Konzert im Circus Krone Bau. Aber was soll es, am nächsten Freitag, auch wenn es der 13te ist, bin ich wieder dabei.
Und wer von Ihnen wird so wie ich wohl in New York gewesen sein?
28. September 2002, East Rutherford, New Jersey, Giants Stadium.
Auch am dritten Tag ist es für mich noch immer wie im Traum. Ich in New York, alleine in New York. Fein, dass ich seit Donnerstagabend eine nette Stadtbegleitung habe, ein junger Mann, der mir vieles von der Stadt zeigt und sich mit mir auf das Abenteuer Greyhound einlässt. Alleine der Busbahnhof, beeindruckend riesig, unvorstellbare Straßenführungen in so komplexer und verwirrender Verbindungen. Gleich einem riesigen Spaghettiknoten, bietet er 100ten Busungetümen genügend Platz sich in alle Richtungen zu verteilen. Nach einer Stunde Fahrzeit liegt das Ziel vor uns: Ein Footballstadion, ein außen steilaufragendes Stadion , das 80.000 Besucher Platz bietet. Wie viele Stones Fans sind heute Abend hier? Ist mir egal, ich bin dabei und es ist ein fantastischer Abend, der mit einem riesigen Feuerwerk, auch dieses etwas bunter und größer und lauter, als ich es jemals gesehen habe. Ich bin in Amerika. Irgendwann später treffe ich meinen Begleiter an verabredeter Stelle, wir finden dann gemeinsam unseren Greyhound und lassen uns durch die Nacht zurück nach NEW York bringen. Was für ein Ereignis und kein Traum. Und im nächsten Jahr geht diese Reise weiter, auch wenn es Acht Monate dauert, ich weiß, ich bin dabei.
26. September 2002, NEW YORK CITY, Madison Square Garden, ein Donnerstag.
Ein Donnerstag in NY, ungläubig für mich, hier zu sein , bestaune ich das Panorama, die Skyline. Was will ich mir Alles ansehen? Was ist wichtig? Aufgeputscht und noch angespannt von der Anreise erkunde ich die Gegend um das Hotel. Bloß nicht verlaufen, damit ich abends auch pünktlich im Madision Square Garden bin, das sind meine Gedanken. Gegen 16 Uhr halte ich es vor Neugierde kaum noch aus und gehe mal eben, raus aus dem Hotel und einfach über die Straße, zum Ort meiner Wünsche für heute. Fortgeschickt werde ich mit: „Please, keep cool little Lady, go in your hotel and sleep some ours . Then you come back it’s to early. „ Etwas verwirrt gehe ich dann auch, einfach über die Straße, zu meinem Hotel. Aber dann, zwei Stunden später, sitze ich auf meinem Platz im MSG und gönne mir ein Gläschen Champagner. Alles nur ein Traum? Nein.
NEW YORK 2002 – Endlich – mein Jugendtraum erfüllt sich.
Meine Konzertwahl stand im Mai 2002 fest und ich habe mich für diese turbulente Reise mit Zwischenstationen entschieden.